CDU-Vogelsberg: „Es muss sich eine Menge ändern“ – Analyse des bitteren Bundestagswahlergebnisses

  

 

VOGELSBERGKREIS. Die Ergebnisse der Bundestagswahl und deren Auswirkungen hat die Vogelsberger CDU mit ihrem Kreisvorstand am Montagabend in Lauterbach analysiert. Gemeinsam mit dem Fuldaer Bundestagsabgeordneten Michael Brand, der wieder zum Chef der in der hessischen Landesgruppe zusammengeschlossenen CDU-Bundestagsabgeordneten gewählt wurde, fand ein intensiver Austausch der Gründe für das katastrophale Abschneiden bei der Wahl vom 26. September statt. 

CDU-Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak sprach gleichwohl seine Gratulation an Brand aus und lobte dessen gute Arbeit in Berlin und im Wahlkreis. Auch sei man froh über den Wiedereinzug von Dr. Helge Braun (Gießen/Alsfeld) in das Berliner Parlament. Im Vogelsbergkreis bewegten sich die Verluste im Bundesdurchschnitt, während hier die Erststimmen-Ergebnisse der Kandidaten wesentlich besser als bei den Zweistimmen sei, so Mischaks Zahlenanalyse. 

„Das Bundestagswahl-Ergebnis ist nicht schön zu reden. Die bittere Niederlage müssen wir uns eingestehen“, hob der Kreisvorsitzende angesichts von fast neun Prozent Verlusten hervor. Neben massiven Fehlern in der Wahlkampfführung sei es desaströs gewesen, dass das inhaltliche Programm und dessen Schwerpunktsetzung nicht deutlich geworden seien. „Querschüsse - egal von wo - taugen nichts. Geschlossenheit ist schließlich das Markenzeichen der CDU“, betonte Mischak. Davon sei leider nicht viel zu spüren gewesen. Jetzt aber alles am Kandidaten abzuarbeiten, sei nicht sinnvoll, stellte Bundestagsabgeordneter Michael Brand bei seiner Betrachtung des Wahlergebnisses heraus.

Und eine Regierungsbeteiligung im Bund dürfe nicht an oberster Stelle stehen, denn die Union habe keinen Auftrag dafür, war man sich nach dem Stand der Vogelsberger Beratungen am Montagabend einig.

Mischak unterstrich, dass Personalentscheidungen insgesamt drei Mal entgegen der Stimmung an der Basis getroffen wurden. „Bei bevorstehenden Entscheidungen muss das besser berücksichtigt werden. Da muss und wird sich was ändern“, ist sich der Kreisvorstand sicher. Landtagsabgeordneter Michael Ruhl beleuchtete einige schmerzliche Ergebnisse bei der Wahl, etwa das schlechte Abschneiden bei den Jungwählern. CDU-Urgestein Hans-Jürgen Schäfer bilanzierte, dass man in der Niederlage zusammenstehen müsse. „Was man dort aus der Berliner Ecke zum Teil liest und hört ist erschreckend. Man muss nicht in jedes erstbeste Mikro seine Meinung rausposaunen“, erklärte Schäfer.